Handschriftencensus

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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Handschriftenbeschreibung 2402

Aufbewahrungsort | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur

Aufbewahrungsort 

InstitutionArtUmfang
Aschaffenburg, Hofbibl., Ms. 49Codex91 Blätter

Inhalt 

Kalender [Bl. 1r-6r]
Weistum des Rheingaues [Bl. 7r-8r, Nachtrag des späteren 15. Jh.s]
'Schwabenspiegel' (Oppitz Nr. 23) [Bl. 9r-12r Register; Bl. 13r-61r Text]

Kodikologie 

BeschreibstoffPergament
Blattgröße360 x 260 mm
Schriftraum250-265 x 160-175 mm
Spaltenzahl2 (außer Kalender)
Zeilenzahl30-36
BesonderheitenVon der Hand des Mainzer Bürgers Peter von Bacherach [Bl. 12v: Iste liber fuit scriptum per manus Petri de Bacheraco, ciuis maguntinensis

Auf dem Vorderdeckel ein Überfallenschloss, ursprünglich mit einem nun verlorenen Metallbügel (Heiles S. 273)
Entstehungszeitum 1400 (Hofmann/Thurn S. 118) [Die in der Sekundärliteratur anzutreffenden Datierungen für die Jahre 1341, 1371 (Druckfehler bei Laßberg) bzw. 1401 beziehen sich alle auf den Datierungseintrag auf Bl. 12v: Datum Anno domini millesimo Trecentesimo Quadringentesimo primo, feria sexta ante dominica oculi; unklar ist, ob hier ein Schreiberversehen oder die Übernahme aus der Vorlage vorliegt; vgl. dazu Rockinger (1872) bes. S. 241]
Schreibspracherheinfrk. mit obd. und mittelfrk. Einfluß (Hofmann/Thurn S. 120)
SchreibortMainz [vgl. Bl. 12v]

Forschungsliteratur 

Abbildungen---
Literatur
  • Joseph Merkel, Die Miniaturen und Manuscripte der Königlich Bayerischen Hofbibliothek in Aschaffenburg, Aschaffenburg 1836, S. 13 (Nr. 8). [online]
  • Friedrich von Laßberg (Hg.), Der Schwabenspiegel oder Schwäbisches Land- und Lehen-Rechtbuch nach einer Handschrift vom Jahr 1287, Tübingen 1840 (Nachdruck Aalen 1961), S. XXIX (Nr. 2). [online]
  • Ludwig Rockinger, Eine rheingauer Handschrift des sogenannten Schwabenspiegels, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 24 (1872), S. 224-249. [online]
  • Wilhelm Sauer, Archivalische Mitteilungen, Nr. 9: Das Weistum des Rheingaues, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 19 (1885/86), S. 33-42 (mit Abdruck des Weistums).
  • Ludwig Ritter von Rockinger, Berichte über die Untersuchung von Handschriften des sogenannten Schwabenspiegels VIII (Sitzungsberichte der phil.-hist. Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, Bd. 118, X. Abhandlung), Wien 1889, S. 32f. (Nr. 8). [online]
  • Gustav Homeyer, Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Neu bearbeitet von Conrad Borchling, Karl August Eckhardt und Julius von Gierke, Zweite Abteilung: Verzeichnis der Handschriften, bearbeitet von Conrad Borchling und Julius von Gierke, Weimar 1931, S. 6 (Nr. 21).
  • Josef Hofmann und Hans Thurn, Die Handschriften der Hofbibliothek Aschaffenburg (Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg 15), Aschaffenburg 1978, S. 118-120. [online]
  • Ulrich-Dieter Oppitz, Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. II: Beschreibung der Handschriften, Köln/Wien 1990, S. 343 (Nr. 23).
  • Marco Heiles, Gesicherte Geheimnisse? Über Buchschlösser und das, was sie verbergen, in: Geheimnis und Verborgenes im Mittelalter. Funktion, Wirkung und Spannungsfelder von okkultem Wissen, verborgenen Räumen und magischen Gegenständen, hg. von Stephan Conermann, Harald Wolter-von dem Knesebeck und Miriam Quiering (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beiheft 15), Berlin 2021, S. 255-282, hier S. 273.
ArchivbeschreibungConrad Borchling (1904)
Barbara Stiewe, sw, März 2022